Konsensuserklärung zur Ganzkörper-Kältetherapie (GKKT): Therapie, Indikationen und Anwendungen

Einführung

Im Februar 2006 fand im Kurzentrum Bad Vöslau, Niederösterreich, anlässlich des Zweiten Österreichischen Symposiums zur GKKT eine Konsensus-Konferenz statt. Experten aus verschiedenen Ländern verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung zur Anwendung der GKKT, die auf ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und dennoch die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen anerkennt.

Grundlagen der GKKT

Die Ganzkörper-Kältetherapie (GKKT) ist eine passive, physikalische Kurzzeittherapie mit systemischer Wirkung. Die therapeutisch wirksamen Temperaturen liegen im Bereich von -100°C bis -150°C. Die Therapie basiert auf dem „Reiz-Reaktion-Adaptations-Prinzip“ und wird sowohl zu therapeutischen als auch leistungsoptimierenden Zwecken angewendet.

Entwicklung und wissenschaftliche Fundierung

Seit der erstmaligen Anwendung der GKKT durch T. Yamaguchi zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis vor etwa 25 Jahren hat sie sich in Europa weit verbreitet. Das Indikationsspektrum wurde erweitert, und die Therapie wird heute in verschiedenen Bereichen wie Akutklinik, Rehabilitation, ambulante Behandlung und Sport eingesetzt.

Wirkungsmechanismen

Die GKKT verursacht systemische nerval-reflektorische Reaktionen, die auf neurologischer, thermischer, muskulärer und kreislaufphysiologischer Ebene erklärt werden können. Die Wirkungskomponenten umfassen Schmerzlinderung, Entzündungshemmung, Wirkung auf die Skelettmuskulatur, Verbesserung von Gelenkfunktionen, Regulation des zentralen Aktivitätsniveaus, Ökonomisierung im Herz-Kreislaufsystem und Energiehaushalt sowie Optimierung der Thermoregulation.

Indikationen und Anwendungen

Die GKKT wird bei einer Vielzahl von Indikationen angewendet, darunter entzündlich-rheumatische Erkrankungen, degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, Weichteilrheuma, chronische Schmerzzustände, gestörte Regulation des Muskeltonus, Schuppenflechte, Neurodermitis, Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie Leistungsoptimierung im Sport und in der medizinischen Rehabilitation.

Gegenindikationen

Es gibt einige absolute und relative Gegenindikationen für die GKKT. Dazu gehören unbehandelter Bluthochdruck, Herzinfarkt, dekompensierte Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Atmungssystems, instabile Angina pectoris, Herzschrittmacher, periphere arterielle Verschlusskrankheit, abgelaufene Venenthrombosen, akute Erkrankungen der Atemwege und Nieren, schwere Anämie, Kälteallergie, schwere konsumierende Erkrankungen, Anfallsleiden, bak

Thermische, zirkulatorische und neuromuskuläre Reaktionen auf Ganzkörper-Kryotherapie von Tarja Westerlund (Autorin)

Die wissenschaftliche Arbeit „Thermal, Circulatory, and Neuromuscular Responses to Whole-Body Cryotherapy“ von Tarja Westerlund untersucht die akuten und langfristigen physiologischen Reaktionen auf Ganzkörperkältetherapie bei gesunden Probanden. Die Ganzkörperkältetherapie ist eine Form der Kälteanwendung, bei der Patienten für ein bis drei Minuten bei -110°C minimal bekleidet extrem kalter Luft ausgesetzt sind. Ursprünglich wurde die WBC zur Behandlung entzündlicher rheumatischer Erkrankungen eingesetzt, später auch in der Sportmedizin zur Behandlung von Verletzungen und Überlastungssyndromen.

Trotz möglicher gesundheitlicher Vorteile gibt es in der Literatur nur wenig wissenschaftliche Informationen über Ganzkörperkältetherapie. Das Buch konzentriert sich auf die Sicherheit der Ganzkörperkältetherapie für Patienten und Personal und liefert neue Daten als Grundlage für die Ganzkörperkältetherapie-Behandlung. Zu den untersuchten Aspekten gehören thermische Reaktionen, Blutdruck- und Herzfrequenzvariabilitätsantworten sowie neuromuskuläre Leistungsfähigkeit.

Tarja Westerlund GanzkörperKältetherapieDie Studie weist darauf hin, dass die Ganzkörperkältetherapie nicht für Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, schweren Herzerkrankungen, Arrhythmien, Durchblutungsstörungen und anderen bestimmten Erkrankungen geeignet ist. Insgesamt bietet das Buch wichtige Einblicke in die akuten und langfristigen physiologischen Reaktionen auf die Ganzkörperkältetherapie und deren Sicherheit.

Temperatur und sportliche Leistung – Sandra Ückert (Autorin)

Das Buch „Temperatur und sportliche Leistung“ von Sandra Ückert bietet einen umfassenden Überblick über die Rolle der Thermoregulation im menschlichen Körper und deren Einfluss auf sportliche Leistung. Es gliedert sich in fünf Hauptteile, beginnend mit einer detaillierten Einführung in die biologischen Grundlagen der Thermoregulation und deren Einflussfaktoren, gefolgt von einer Untersuchung verschiedener Kälteapplikationsmethoden, wie Kaltluft- und Kaltwasserapplikationen sowie Kältewestenapplikation.

Im dritten Teil widmet sich das Buch der Erwärmung als thermoregulatorische Vorbereitungsmaßnahme, wobei die physiologischen Wirkungen des Erwärmens sowie deren Effekte auf die sportliche Leistung in Abhängigkeit von Kurz-, Mittel- und Langzeitanforderungen analysiert werden. Es werden auch altersbezogene Aspekte der Anforderungsvorbereitung diskutiert.

Der vierte Teil behandelt Generalisierung und Differenzierung in Bezug auf Thermoregulation und sportliche Leistung und beleuchtet geschlechts-, leistungs-, fähigkeits- und sportartspezifische Unterschiede. Darüber hinaus werden die Einflüsse von Kälteapplikationsdauer, -temperatur und Timing auf die Leistung untersucht, sowie die Auswirkungen von Kälteapplikation auf physiologische Parameter.

Schließlich zieht das Buch ein Gesamtfazit und bietet Perspektiven für zukünftige Forschungsansätze. Die umfangreiche Untersuchung und der interdisziplinäre Ansatz machen „Temperatur und sportliche Leistung“ zu einem wertvollen Nachschlagewerk für Sportwissenschaftler, Trainer, Athleten und alle, die sich für die Auswirkungen von Temperatur und Thermoregulation auf sportliche Leistung interessieren.

Die Kraft aus der Kälte – Ganzkörperkältetherapie, Winfried Papenfuss (Autor)

In „Die Kraft aus der Kälte“ untersucht Autor Winfried Papenfuss die Ganzkörperkältetherapie, eine physikalische Kurzzeittherapie mit Langzeitwirkung, die Temperaturen von -85°C bis -130°C verwendet. Papenfuss gibt einen historischen Überblick über die Therapie und erklärt die verschiedenen Wirkungsmechanismen, wie nervalreflektorische Vorgänge, Schmerzhemmung, Immunsystemmodulation, Entzündungshemmung und Effekte auf die Skelettmuskulatur, das Herz-Kreislaufsystem, Botenstoffe, oxidativen Stress und Fettgewebe.

Das Buch behandelt auch die verschiedenen Indikationen der Ganzkörperkältetherapie, einschließlich entzündlicher Erkrankungen, Fibromyalgie, Arthrosen, Wirbelsäulensyndromen, chronischen Schmerzen, atopischen Erkrankungen, infantiler Zerebralparese, Schlafstörungen, Gleichgewichtsstörungen, psychischen Störungen und Burn-out-Syndrom. Es werden auch Gegenindikationen, Besonderheiten und Nebenwirkungen der Therapie besprochen.

Papenfuss untersucht auch die Anwendung der Ganzkörperkältetherapie im Leistungssport, in der Prävention, im Kur- und Bäderwesen, in Programmen zur allgemeinen Gesundheitsförderung und im Zusammenhang mit Naturheilverfahren. Schließlich wird die Kombination der Ganzkörperkältetherapie mit anderen Therapieformen, wie lokale Kälteanwendungen, Bewegungstherapie, Wärmeanwendungen, körperliche Belastung, medikamentöse Therapie und weitere Heilverfahren, untersucht.

Insgesamt bietet „Die Kraft aus der Kälte“ eine umfassende Einführung in die Ganzkörperkältetherapie, ihre Anwendungen, Vorteile und mögliche Nebenwirkungen. Das Buch ist sowohl für medizinische Fachleute als auch für interessierte Laien eine wertvolle Ressource.